08.09.07: Portomarin – Santiago de Compostela (98 km)

Wir sind heute zum Beginn unserer Reise 100 km von unserem Ziel entfernt. Der Reiseführer spricht von einer konditionell anstrengenden Etappe. Das merken wir schon auf dem ersten Metern.

Die Etappe ist anschließend nur noch durch ständige Auf und Ab’s geprägt, was uns viel Überwindung kostet.
Eigentliches Ziel war das 60 km entfernte Arzua, doch dort waren wir schon um 12 Uhr. Aus diesem Grund ging unsere Reise weiter nach Santiago. Wetter war mal wieder extrem heiß. Heute morgen hatten wir dagegen typisches galicisches Wetter: Nebel.

Unsere Fahrt verlief ansonsten sehr ruhig, also keine Pannen ;-). Sind jetzt geschafft und Überglücklich nach ca. 860 km am Ziel unserer Reise zu sein.

Hier nochmal ein Foto von uns und unserem spanischen Wegbegleiter:

Erkenntnis der Tages: „Ende gut, alles gut“

07.09.07: Vega de Valcarce – Portomarin (89 km)

Heute ging es mal wieder richtig früh los, weil wir unseren Aufstieg auf den O Cebreiro (700 Höhenmeter) nicht in der Mittagsonne in Angriff nehmen wollten.

Es ging auch richtig gut voran, bis wir am O Cebreiro angekommen waren. Danach was es ein ständiges Auf und Ab, ein paar Meter nach unten, um sich dann wieder auf rund 1300 hoch zu kämpfen. Bis wir dann endlich am höchsten Punkt, dem Alto de Poio angekommen waren, sind wir ca. 26 km gefahren. Auf dem Gipfel haben wir dann noch einen deutschen Radler aus Frankfurt getroffen. Übrigens wird uns von jedem versichert, dass dieses Jahr ziemlich viele Deutsche auf dem Jakobsweg sind, immer begleitet mit der Frage nach dem Warum. Im Anschluss haben wir dann die Abfahrt genossen, um danach wieder durch einige Auf und Ab’s zu fahren und wieder bei einer unerträglichen Hitze. Nach den insgesamt 89 km sind wir Beide ganz schön fertig, aber jetzt sind es nur noch ca. 100 km nach Santiaga :-). Übrigens hatte Björn heute einen Platten, denke wir haben zurzeit eine Pechsträhne. Nachtrag von Björn: Fertig ist kein Ausdruck dafür wie ich mich fühle, bei mir tut sich nichts mehr. Jeder Meter bedeutet Schmerzen und ich bin Müde.

Erkenntnis des Tages: „Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her“

06.09.07: Astorga – Vega de Valcarce (102 km)

Gestern hatte ich vergessen zu erwähnen, dass Boris einen Platten hatte. Ist ja eigentlich auch nicht des Rede wert, hätte er Heute nicht gleich drei Platte gehabt, alleine daher ist die gefahrene Strecke beachtlich.

Der Morgen begann mal wieder viel zu früh: 7:00 Uhr und um 7:50 Uhr war Abfahrt. Morgens ist er wirklich sehr kalt, so dass uns fasst die Hände erfrieren. Dafür ist uns Heute den Cruz de Hierro hinauf sehr schnell warm geworden.

Landschaftlich ist hier endlich mal wieder mehr geboten, sieht man mal von dem Schandfleck Ponferrada ab, durch das wir Heute mussten.

Unsere anstrengende Fahrt hinauf zum Cruz de Hierro wurde mit einer 15 km Abfahrt belohnt, schnell und sehr gefährlich. Uns ist auch danach nicht wirklich langweilig geworden, wie schon erwähnt, drei Mal Reifenwechsel und zusätzlich flicken. Und das ganze mal wieder bei 36 Grad, hier will der Sommer wohl nicht so schnell aufgeben.
Habe auch, wie es der Brauch so will, einen Stein am Cruz de Hierro gelassen, weiß zwar nicht, welche Sünden ich damit abladen sollte, aber der Stein wird es schon wissen.

Den Nachmittag verbringen wir mit flicken der Reifen, in einer meiner Meinung nicht so schönen Herberge. Aber Alles im Allem kann man nichts negatives zu den Herbergen sagen. Genießen jetzt erstmal die Sonne und Relaxen ein wenig.

Erkenntnis der Tages:“Alles guten Dinge sind drei!“

05.09.07: Sahagun – Astorga (110 km)

Nachtrag zu Gestern: Haben 3 1/2 Verluste zu vermelden: 1. 2xRefektoren, 2. Eine Gepaecktasche wurde in Mitleidenschaft gezogen, 3. Speiche gebrochen. Wie schon gesagt, der Weg war steinig und einer dieser faustdicken Steine hat mir eine Speiche gebrochen.

Was solls, die Flachetappe sollte damit kein Problem sein. Sind heute um 8:20 Uhr los. Haetten wir die Etappe vorher gekannt, haetten wir uns ein Taxi genommen. Der Landstrich kann wohl als der haesslichste und langweilligste Teil Spaniens gesehen werden. Ueberall nur Einoede und als Mittelpunkt Leon. Die Fahrt durch Leon war der pure Horror, keine Markierung des Weges und es waren ca. 15 km vom Reinfahren bis zum Rausfahren: Industrie pur. Wer den Weg laufen will, sollte Leon mit dem Taxi durchqueren und einen Zwischenstopp an der Kathedrale machen.

Und noch kurz etwas zu „Was ist der Jakobsweg?“ und „Warum gehen ihn soviele Leute?“. Wir haben da unsere eigene Theorie. Der Jakobsweg ist nichts anderes als eine 900 km lange Schnitzeljagd mit dem Vorteil, dass die Papierschnipsel nicht wegfliegen koennen. Was fuer ein Schatz am Ende auf uns wartet, wissen wir noch nicht, aber mal abwarten.

Haben uns entschlossen in Astorga zu bleiben, zum Einen gibt es hier eine „Taller de bicicleta“ und zum Anderen wurde uns von der Weiterfahrt abgeraten.

Die Reparatur hat mich insgesamt 4,- Euro gekostet. In Deutschland haette mich das Gespraech schon 4,- Euro gekostet zgl. Steuern. Ich finds hier super 🙂 .

Die Herberge ist echt schoen 4,- Euro, Internet gratis und Vier-Bett-Zimmer.

Die naechsten zwei Etappen werden schrecklich. Es kommen zwei Paesse, die schlimmer sind, als die Pyrenaen, aber was solls, Jammern bringt uns hier auch nicht weiter.

Erkenntnis des Tages: „Das Leben ist kein Wuschkonzert.“

04.09.07: Burgos – Sahagun (128 km)

Heute ist es soweit, meine rechte Hand tut so weh, dass ich kaum noch schreiben kann und meine Schrift nicht wiedererkennen kann. Werde mich aber zusammenreissen und ein paar Zeilen schreiben.

Die heutige Etappe war endlich mal ein wenig entspannend. Es gab nur ein paar kleine Steigungen und eine Steigung, die wieder mal nicht mit dem Fahrrad passierbar war. Ansonsten viele flache Etappen auf gut ausgebauten Fahrradwegen.

Daher schreibe ich Heute auch nicht viel, es war ein sehr ereignisamer Tag, aber eine richtig schoene Gegend.

Vielleicht noch eins: mein linkes Knie tut so weh, dass ich kaum noch laufen kann, aber das Fahrrad fahren funktioniert ja noch 😉 .

Nachtrag von Bjoern: „Mir geht es super 🙂 “

Erkenntnis des Tages: „Nach schlechten Tagen, kommen auch gute Tage!“

03.09.07: Azofra – Burgos (98 km)

Heute haetten wir fast die 100 km ueberschritten, den Grund warum wir dies nicht geschafft haben, sage ich euch spaeter.

Der Weg fuehrte uns wieder mal auf die schoene Nationalstrasse 120, die nun wirklich stark befahren war. Und alle 3 Minuten einen LKW neben sich zu haben, ist nicht gerade ein Traum fuer einen Radfahrer. Also entschlossen wir uns wieder einmal den beschwerlichen Pilgerpfad der Fussgaenger zu folgen, was sich spaeter als pures Glueck herausstellen sollte.

Der Weg war mal wieder stellenweise nicht mit dem Fahrrad befahrbar, also war schieben angesagt und dann endlich die entspannende Abfahrt. Bis uns von hinten jemand zuschreite „Bleibt mal stehen“.Wir dachten uns nur was soll das denn jetzt. Kommt uns doch Mitten in Spanien der Alexander Nicolaus mit Hut und Pilgerstock entgegen. Fuer alle die es nicht wissen, Alex ist ein Freund und alter Studienkollege von uns, der auch bei der BASF arbeitet. Die naechste Stunde verbringen wir also zu Fuss und plaudern.

Anschliessend sind wir dann nur noch nach Burgos gekommen. Hat uns dann aber auch gereicht.

Erkenntnis des Tages: „Die Welt ist klein!“

02.09.07: Los Arcos – Azofra (75 km)

Die letzte Nacht war wieder nicht so toll, erstens war an dem Samstag in Los Arcos Fiesta und zweitens hat sich die Hotelbesitzerin abends noch mit unserem Zimmernachbarn auf dem Flur unterhalten.

Die heutige Etappe war mal wieder gepraegt von Bergauf- und Bergab-Abschnitten. Dafuer war es Heute ein wenig kuehler als Gestern.

Sind Heute eigentlich nur an eine schwere Stelle gekommen, als unser Radfuehrer behauptete hier wuerde es eine Landstrasse geben, nur ist diese durch eine Autobahn ersetzt worden. Haben uns dann entschlossen, den richtigen Pilgerweg zu nehmen. Dieser war diesmal aber besser zu befahren. In Azofra haben wir dann zum Schluss noch eine schoene Herberge gefunden. (Ach uebrigens scheiss Tastatur in Spanien, kann keine oe’s machen, aber folgendes ñ, Ç usw.)

Hier ein kleines Bild von einem Stop Schild, dass ich mitten auf dem Weg mit dieser Notreserve einer Zigarettenschachtel gefunden habe 🙂

Erkenntnis des Tages: „Vertraue nie einem drei Jahre alten Radfuehrer!“

01.09.07: Pamplona – Los Arcos (75 km)

Die Pyrenäen waren ein Witz in Vergleich zu unserer heutigen Etappe. Da wir den Radweg nicht gleich auf Anhieb gefunden hatten, entschloßen wir uns dem Pilgerpfad der Fußgänger zu folgen.
Dieser Weg führte über Stock und Stein, zum Glück waren wir mit unseren Mountainbikes bestens ausgerüstet. Trotz der Mountainbikes war es ein beschwerlicher Weg und teilweise mussten wir die Fahrräder schieben. Hinzu kam an diesem Tag eine unerträgliche Hitze, dass soviel zu: “ Der Sommer ist vorbei ! „. Nur leider nicht in Spanien!
Schlußendlich hatten wir dann entschloßen ein wenig früher Schluß zu machen und den Rest der Tages zu entspannen. Hoffentlich werden es Morgen ein paar Grad weniger.

Erkenntnis des Tages: „Du sollst den Tag nicht uns dem Abend loben!“

31.08.07: St. Jean Pied de Port – Pamplona (83 km)

Gleich zu Anfang: die Pyrenäen sind anstrengend besonders mit beladenden Fahrrädern.
Wie wir an dem Tag dann doch die 83 km nach Pamplona geschafft haben, erfährt ihr nach unserem Urlaub.
Ich will nur eins sagen, unser Wille ist stark. Und es war nicht nur der Ibaneta Pass, den wir bezwungen haben. Außerdem haben wir uns auf den kleinen Abfahrten ein wenig erholen können.
Vielleicht noch einen Satz zu unserem Schlafquartier heute Abend: Es handelt sich um eine frisch restaurierte Herberge mitten in Pamplona für vier Euro. So jetzt gönnen wir uns erstmal was zum Essen und ein frisches Bier, dass haben wir uns verdient.

Erkenntnis des Tages: „Was du runter fährst, mußt du auch wieder rauf.“

30.08.07: Mannheim – St. Jean Pied de Port (? Km )

Wir sind nach längerer Reise nun endlich in St. Jean Pied de Port angekommen.
Der Flug mit Ryan Air war ganz entspannt, wir sind sogar 20 Minuten zu früh angekommen.
Die weitere Reise in Frankreich war nicht ganz unkompliziert, aber mit Hilfe meines Schulfranzösischs waren die Probleme zu lösen.
Übrigens noch eins zu unserem Abendessen: Die Franzosen sind ganz schöne Abzocker.
Erkenntnis des Tages: „Franzosen sind eben Franzosen“